Es gibt diverse Ansätze zur Strukturierung des großen Themenfeldes Open Science mit seinen Teilbereichen. Mitunter sind diese Einteilungen sehr detailliert, so z.B. bei Foster (s. Werkzeuge AUF UNTERSEITE VERLINKEN) und damit für Einsteiger ggf. nicht so leicht zu überblicken. Die Europäische Kommission setzte sich bereits unter Horizon 2020 gezielt für die Umsetzung und Implementierung von Open Science ein (u.a. eben mit FOSTER) und bietet relativ früh einen weniger detaillierten Ansatz und strukturiert das große Themenfeld Open Science mittels 8 Säulen:

I             Future of Scholarly Communication

unter anderem: Forschungsergebnisse sind frei verfügbar zum Teilen und Wiedernutzen, Creative Commons Lizenzen, ORCID ID, OpenAire

II            FAIR Data

unter anderem: FAIR Data Prinzipien, Forschungsdatenmanagement, Forschungsdatenmanagementpläne

III           European Open Science Cloud (EOSC)

Umgebung für das Hosting und die Verarbeitung von Forschungsdaten zur Unterstützung der EU-Wissenschaft

IV          Education and Skills

unter anderem: Bewusstsein für Open Science schaffen, Qualifikationstraining

V            Rewards

Open-Science-Kompetenz sollte professionell anerkannt und belohnt werden, Integration der Open-Science-Dimension in die Rekrutierung, Verankerung der Open-Science-Prinzipien im institutionellen Bewertungssystem

VI          Altmetrics

unter anderem: Metriken der nächsten Generation zur Bewertung der Signifikanz und des Einflusses von Veröffentlichungen, Ausweitung des bibliometrischen Spektrums auf neue Formen des Outputs (qualitativ und quantitativ), Declaration on Research Assessment (DORA), Leidener Manifest für Forschungsmetriken

VII         Research Integrity

unter anderem: European Code of Conduct for Research Integrity (ALLEA Code), Prinzip der reproduzierbaren Forschung

VIII        Citizen Science

unter anderem: Einbindung von Bürger*innen in unterschiedlicher Form, Bürgerwissenschaften

Diese Säulen lassen sich noch weiter sortieren:

Einige bilden die Praktiken ab, die unter Open Science versammelt sind und von den Wissenschaftler*innen gelebt werden sollen: Future of Scholarly Communication, FAIR Data, Citizen Science.  In diesem Kernbereich zuhause sind mit Open Access und Open Dara auch die beiden Open Science Praktiken, die bereits am längsten in der Umsetzung sind. Auch findet sich hier der große Bereich Public Engagement, der mit Citizen Science anfangs noch etwas enger gefasst war und nun unter dem Begriff Public Engagement die ganze Spanne an Praktiken von der Information eines nicht wissenschaftlichen Publikums bis zur Einbindung von Bürger*innen in den wissenschaftlichen Prozess umfasst (ein sehr informatives Schaubild zu den Bereichen von Public Engagement finden Sie hier).

Neben diesen drei Säulen gibt es fünf weitere, die die Rahmenbedingungen für Open Science schaffen. Diese betreffen dann beispielsweise die Sicherstellung der Qualität der Forschung (Research Integrity), Fortbildungsangebote (Education and Skills) oder auch ein erneuertes System zur Bewertung wissenschaftlicher Leistung (Altmetrics) und das Setzen von Anreizen zur Implementierung von Open Science Praktiken (Rewards). Letztlich ist für all das auch eine technische Infrastruktur notwendig, so beispielsweise Repositorien (European Open Science Cloud (EOSC)). Gerade auch im Bereich der Beurteilung wissenschaftlicher Leistungen ist zuletzt mit der CoARA-Abkommen ein großer Schritt gelungen.

Wenn Sie sich allgemein zu Open Science weiter einlesen möchten, dann finden Sie hier weitere Informationen und Einführungen in das Thema: